KPU – Kryptopyrrolurie

– der Schlüssel zur Stoffwechselentgleisung?

Hufrehe, Sommerekzem, Headshaking, EMS, Cushing-Syndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten:
Erkrankungen, vor denen sich jeder Pferdehalter fürchtet, die aber immer mehr zunehmen.
In fast jedem Stall steht ein Pferd mit Cushing-Syndrom, welches starke Medikamente nehmen muss.

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Die oben genannten Erkrankungen gehören zu den sogenannten Zivilisationserkrankungen der heutigen Zeit. In den meisten Fällen geht die Medizin davon aus, dass die Ursache in einer Überversorgung mit Kohlenhydraten und Zucker zu suchen ist.

Vergleichen wir die Pferde- und Ponyhaltung von heute mit der Haltung vor 30 Jahren, dann ist hier anzumerken, dass es heut-zutage viel mehr Freizeitpferde als Arbeitspferde gibt. Früher musste sich das Pferd seinen Hafer und sein Heu mit körperlich starker Arbeit verdienen und hat sämtliches an Nährstoffen und Kohlenhydraten verbrannt. Der Körper brauchte seinen Hafer als Energielieferanten, seine 12-16 kg Heu pro Tag um genügend Energie für den nächsten Arbeitstag zu speichern.

Heutzutage wäre die richtige Ernährung für ein leicht arbeiten-des Freizeitpferd mit 500 kg (3-5x pro Woche Bewegung, dabei leichtes Schwitzen im Höchstfalle), 8-10 kg Heu, 3 kg Stroh, ein gutes organisches Mineralfutter im Winter oder pferdegerechte Weide, eiweiß- und fruktanarm im Sommer und Mineralfutter.

Die Realität spricht jedoch anders. Die Pferdebesitzer wollen Ihren Vierbeiner verwöhnen und ihm „Was Gutes tun“. Hierfür gibt es hunderte Müslis und Mineralfutter, getreidefrei, mit oder ohne Melasse, Leckerlies, Lecksteine, Futtermittelzusätze, Kräuter und Vitaminpräparate etc.

Durch die Fehlversorgung des Organismus kommt es zu starken Stoffwechselentgleisungen. Da bekommt das Pony nicht – wie ja immer angenommen – im Sommer, sondern plötzlich im Winter einen Hufreheschub oder ein Ekzem. Kotwasser ist in Ställen mit Heulagefütterung das tägliche Bild, die Ponys werden immer dicker, sammeln an Kruppe, Schulter und Kamm Fettdepots an und trotz reduzierter Futtermenge nehmen sie nicht ab. Erkrankungen wie Kotwasser, Hufrehe, Sommerekzem, Husten wechseln sich ab und immer wieder kommt eine neue Symptomatik hinzu.

Die Stoffwechselentgleisung mit gleichzeitiger Dysbiose im Darm (die physiologische Darmflora ist geschädigt) ist in vollem

Gange. Bei der KPU – Kryptopyrrolurie – liegt so eine Entgleisung vor. Pyrrole sind Bausteine des Häms (roter Blutfarbstoff) und binden Vitamin B6, Zink und Mangan an sich. Dieser Komplex wird über die Niere ausgeschieden, ohne dass Sie vom Körper aufgenommen werden konnten.

Folgen bei Vitamin B6-Mangel: Störungen im Aminosäure-Stoffwechsel, Angststörungen, Bewegungsstörung und Ataxie, Durchfall, Dermatitis, Ekzeme, Anämie, Muskelschwund, Koliken etc.

Folgen bei Zink-Mangel: Ekzeme, Störungen im Eiweiß,- Fett und Zuckerstoffwechsel, Überschießende Reaktionen des Immunsystems, Zellwachstumsstörungen (Wundheilungsstörungen) etc.

Folge bei Mangan-Mangel: Störungen im enzymatischen Gleichgewicht, Wachstums- und Fruchtbarkeitsstörungen, Störungen im Kohlehydratstoffwechsel, Skelettveränderungen, neurologische Störungen etc.

Diese Symptome finden viele Pferdebesitzer bei Ihren Vier-beinern wieder. Durch einen Urintest, kann man die KPU nachweisen, schauen, ob sich der Indikan-Wert im Darm bereits verschoben hat und eine Dysbiose vorliegt. Sollte der Test positiv ausfallen, dann kann durch Futterumstellung und gezielter Nährstoffzufuhr eine Verbesserung und Stabilisierung herbeigeführt werden. Wichtig ist hier die Versorgung mit organischen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien, da nur diese exakt in den Körper eingebaut werden können.

Die Ursache der KPU kann in der Genetik oder in der Dysbiose des Organismus zu suchen. Eine Verbesserung der Symptomatik kann in beiden Fällen erfolgen, die Heilung ist jedoch nur bei der Stoffwechselentgleisung durch erworbene Faktoren möglich.

Die Diagnostik ist hier entscheidend, eine Umstellung der Ernährungssituation und evtl. Verbesserung der Haltungsbedingung nötig.

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Prophylaxe Sommerekzem

Veröffentlichung auch im Magazin „horseWOman“ ab dem 1. August

Die Tage werden wieder länger, wir sind meist mehr mit unseren Tieren zusammen und genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen und das Summen der Insekten. Für manche bringt diese warme Zeit aber auch Mehrarbeit und Unruhe mit sich. Nämlich dann, wenn unsere Pferde am sogenannten „Sommerekzem“ leiden.Die Ursachen sind mannigfaltig und häufig nicht so genau zu bestimmen. Die Pferde scheuern sich an Mähne, Bauch und Schweifansatz, haben tränende Augen, sind äußerst empfindlich an der Haut, haben zerstochene Bäuche und Schäfte und die Nerven von Pferd und Besitzer liegen blank. Oftmals kann das Pferd gar nicht mehr ohne Ekzemer- oder Fliegendecke laufen und besonders in den Abendstunden kann kaum mehr geritten werden, da jede kleine Mücke die Tiere zum ausrasten bringen.So fangen wir an die Wunden zu waschen, zu schmieren und zu salben in der Hoffnung, dass die Haut abheilt und der Juckreiz nachlässt. In ganz schlimmen Fällen helfen dann Cortisonsalben und es müssen sogar Antibiotika gegeben werden, weil die Wunden sich infiziert haben.

Von Jahr zu Jahr nehmen die Symptome mehr zu, entstehen früher und sind immer schlechter in den Griff zu bekommen.

Was können denn nun die Ursachen für das „Sommerekzem“ sein?

Bekannt geworden ist dieses Erkrankungsbild wohl als erstes bei den Isländer-Ponies, die aus ihrem Heimatland importiert worden sind. Dort hatten die kleinen Pferde mehrere Kilometer karges Weideland zur Verfügung, dort findet keine Düngung statt und diese Flora bietet Insekten keinen guten Lebensraum. Bei uns finden die Isländer allerdings eine andere „Fülle“ an Nahrung vor, die Weiden sind überdüngt und häufig sauer, dadurch verschiebt sich das Darmmilieu, die Leber ist überlastet und die Tiere entwickeln so etwas wie eine „Neurodermitis“. Die Organe zeigen sich über die Haut als gestörtes inneres Milieu.

Da wird von außen „zuschmieren“ nichts helfen. Vielleicht können dann die Symptome etwas gelindert werden, aber jede Reaktion vom Inneren des Körpers wird wieder über die Haut aufflackern, da der Darm und die Leber insuffizient sind.

Wir sollten also am Aufbau des Darmes arbeiten und genauestens die Futterzusammenstellung untersuchen. Was bekommt das Pferd zu fressen, wo gibt es ein Zuviel oder zu wenig an Nährstoffen, können die zugeführten Mineralien, Vitamine und sonstige Nährstoffe überhaupt vom Magen-Darmtrakt aufgeschlüsselt werden etc.

Da kann dem Therapeuten auch eine Kotuntersuchung hilfreich sein die genau aufzeigen kann, welches Ungleichgewicht an Bakterien im Darm vorherrscht. Hat das Tier z. B. häufig sogenannte „Gaskoliken“, dann können Chlostridien die Oberhand haben und das Pferd gast ständig wieder auf. Kommt da auch noch ein wild zusammengesetztes Müsli- und Strukturfutter hinzu, dann können sich die „schlechten“ Bakterien und Pilze im Darm schnell vermehren und lösen immer mehr Beschwerden aus.

Hier sind wir dann wieder beim Ausleiten über die Haut – das Pferd bekommt ein Ekzem, verliert schlecht das Winterfell, hat ständig Mauke, reagiert stark auf Insektenstiche, hat Talgdrüsenverstopfungen etc..

Zur Behandlung haben wir mit der Ursachenbekämpfung einige naturheilkundliche Therapien zur Hand:
  • Durch die klassische Homöopathie können wir ein passendes „Konstitutionsmittel“ für das Pferd finden, welches den Gesamtzustand und das Pferd auf physischer und psychischer Ebene stärkt.
  • Mit der sogenannten Endobiontentherapie lässt sich der Organismus umstellen. Durch eine Umwandlung der pathogenen Bakterien in nützliche für den Gesamtorganismus kann eine Heilung angeregt werden.
  • Eine Futterumstellung ist häufig nötig.
  • Durch die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) können wir auf die natürlichste Art den Pferden Kräuterauszüge anbieten, die den Organismus heilen, Mineralien und Vitamine in natürlicher Form zur Verfügung stellen (ein zu viel davon wird einfach ausgeschieden) und die Entgiftung von Leber und Niere wird angeregt etc.
  • Eine Eigenbluttherapie am Anfang der SE-Saison mit homöopathischen Präparaten ist angebracht um die Symptome zu lindern und den Körper in die Selbstregulation zu bringen.
  • Unterstützung der Heilung durch Akupunktur. Hier wird der Energiefluss des Körpers ins Gleichgewicht gebracht.

In jedem Fall muss eine Entgiftung erfolgen. Der Therapeut sollte genauestens auf das am stärksten belastete Organ eingehen um eine Grundstabilisierung hervorrufen zu können.

So können wir unseren Pferden helfen, diesen ewigen Juckreiz los zu werden – nicht durch agieren und schmieren von außen – sondern durch Stabilisierung von Innen.

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Vorträge von Tierheilpraktikerin Michaela Wegner

Haben Sie Interesse an einem Vortrag in Ihrem Stall, in einer Gemeinschaft, in Schulen oder Vereinen?

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